Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Digitales Erinnern – Projekt am RTG

Am 27. Januar 2021 führte die Fachschaft Geschichte/Sozialkunde mit der gesamten Oberstufe des RTG ein Projekt anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus durch.

© Arolsen Archives

Im Anschluss an eine gemeinsame thematische Annäherung an die Hintergründe des Gedenktages in zwei großen Videokonferenzen erfolgte die praktische Arbeit, bei der sich die Schülerinnen und Schüler am Crowdsourcing-Projekt #eveynamecounts des internationalen Zentrums zur NS-Verfolgung „Arolsen Archives“ im hessischen Bad Arolsen beteiligten, welches durch die UNESCO unterstützt wird. Angeleitet durch ein Tutorial der Arolsen Archives half jeder dabei mit, Dokumente aus verschiedenen Konzentrationslagern zu digitalisieren. Ziel dieser Initiative ist es, das umfangreichste Online-Archiv für NS-Verfolgte entstehen zu lassen. Bereits im Abschlussgespräch vor allem aber in den persönlichen Statements, die von den Oberstufenschülern digital bei ihren Kursleitern abgegeben wurden, konnte man erkennen, dass dieses Projekt die jungen Menschen bewegte. Hier einige Auszüge:

„All diese Informationen über einen Menschen zu erfahren, der tot ist, ist zum Teil bizarr, aber auch wichtig.“

„Dies hat mich sehr erschüttert, weil es mir vor Augen geführt hat, dass dieser Mensch, genauso wie viele anderen, grundlos gequält und ermordet wurde.“

„Alles in allem macht es sehr traurig, über das Schicksal der vielen Juden nachzudenken. Über jemanden zu lesen, der etwa im gleichen Alter war wie man selber, bringt dieses Thema aber noch viel näher.“

„Ich stehe kurz vor meinen eigenen 20ern. Ein Lebensabschnitt, den ich mir sehr spannend und eindrucksreich vorstelle. Ein Lebensabschnitt, in dem ich viel vorhabe und voller Vorfreude antizipiere. Plötzlich aus diesem Leben gerissen zu werden, aus diesem friedlichen und ländlichen Ort, wie ich mir Szatmarnemeti ausmale, um schließlich in der gefühlten Hölle zu landen, an diesem elendigen und schrecklichen Ort und das dann auch noch wegen einem so unfassbaren Grund - wegen meiner Konfession?“

„Es war sehr interessant die Daten der Opfer zu sehen, woher sie stammen, warum sie verhaftet worden sind und wie alt sie dabei waren. Es wirkt viel persönlicher wenn man ein paar Häftlinge „kennenlernt“ und merkt, dass diese Menschen zwar schon lange verstorben sind, es aber wichtig ist sich an sie zu erinnern und zu wissen, dass sie viel erleiden mussten und sowas nie mehr passieren sollte.“

 

Die Initiative #JederNameZählt! / #everynamecounts!, an der sich am 27. Januar über 40 UNESCO-Projektschulen bundesweit beteiligten, ist übrigens für alle Bürger zugänglich. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass die vielen Opfer der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten, dass also wirklich jeder Name zählt.

Hier der Link zur Initiative:

#everynamecounts | Arolsen Archives (arolsen-archives.org)

 

Auch auf der Homepage der Dt. UNESCO-Kommission finden sich Berichte über die Initiative und die Teilnahme der UNESCO-Projektschulen:

https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/arolsen-archive-everynamecounts

https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/holocaust-everynamecounts

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