Herzlicher Empfang für unsere belgischen Freunde aus Habay-la-Neuve und Athus
66 Schülerinnen und Schüler des Regental Gymnasiums und der beiden belgischen Partnerschulen wagten in diesem Schuljahr das Abenteuer „Austausch“. Schon im Herbst hatten sich die Partner in Belgien getroffen, kennengelernt und angefreundet. Im April in Nittenau konnten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen für die belgische Gastfreundschaft und die schöne gemeinsame Zeit revanchieren. Einen belgischen Gast bei sich zu Hause aufzunehmen ist sicherlich eine Herausforderung für die ganze Familie, aber wenn man während des Programms in die strahlenden Gesichter der Teilnehmer blickt, weiß man, dass der Mut und die Anstrengung belohnt werden.
Das Programm beginnt für die belgischen Mädchen und Jungen mit einem Sprung ins kalte Wasser: das Wochenende in den Familien. Werden die Deutschkenntnisse ausreichen? Essen alle am Sonntagmittag wirklich immer Schweinebraten? Und was ist das eigentlich für ein Dialekt, vor dem sie niemand gewarnt hat…
Die begeisterten Berichte der belgischen Schülerinnen und Schüler am Montagmorgen erzählten von Ausflügen, Stadtbesichtigungen, Familienfeiern, Vereinsarbeit und sportlichen Aktivitäten. Das Wochenende war wunderbar und die Zweifel wie weggeblasen.
In der Schule geht es für die Belgierinnen und Belgier zunächst in einen spannenden Sprachworkshop mit Frau Winklmann: Zungenbrecher, Sprichwörter und natürlich einen wenig Bairisch machen die Teilnehmer fit für die restliche Woche. Das riesige Plakat, das anschließend mit den Händen der Schüler in den deutschen und belgischen Farben bedruckt wird, ziert während der Woche die lange Treppe in der Aula und die geknüpften Freundschaftsbändchen schmücken hoffentlich noch lange die Handgelenke der Teilnehmer als Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Die Mittagspause verbringen alle zusammen bei einem Picknick in der Aula. Die Familien hatten das reichhaltige und leckere Buffet mit allerlei Köstlichkeiten liebevoll bestückt, sodass die Teilnehmer gestärkt in den Nachmittag starten können. Während die Nittenauer Gastgeber in der Aula das Tanzbein schwingen und sich auf den anstehenden Abschlussball vorbereiteten, stellen sich die Gäste den Herausforderungen einer QR-Code-Rallye mit Herrn Zimmerer auf dem Schulgelände.
Zu Beginn des Ausflugs nach Nürnberg am Dienstag begeisterten die Stadtführungen mit fränkischem Humor, Stadt-Tratsch, einem Wunschring, einer guten Portion München-Neid, Fußball-Pech, den bunten Facetten von Dürer und nicht zuletzt mit Bratwürstlregeln. Die ausgedehnte Mittagspause nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fürs Bratwürstlessen und die Lieblingsbeschäftigung: Shoppen. Im neuen Zukunftsmuseum bekommen die Schülerinnen und Schüler am Nachmittag einen Einblick in die Zukunft von Technik und Naturwissenschaft und können an zahlreichen Stationen Visionen für das Morgen ausprobieren.
Die Mitte der Woche ist wieder für die Schule reserviert. Die belgischen Schülerinnen und Schüler dürfen echte RTG-Unterrichts-Luft schnuppern. In kleinen Gruppen begleiten sie eine Klasse aus den Jahrgangsstufen 9, 10 und 11 vier Stunden lang nach Stundenplan. Für die letzten beiden Schulstunden werden die belgischen Schülerinnen und Schüler von der Museumsleiterin, Frau Auburger, eingeladen, das Museum mit der neuen Sonderausstellung über Haushalt zu besichtigen und den Stadtkern in einer kurzweiligen Führung mit Herrn Riedl zu entdecken. Ein kurzer Abstecher zur Eisdiele beendet den aufregenden Vormittag.
Am letzten Tag des Programms zieht es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Regensburg. Im Haus der Bayerischen Geschichte ist einiges los, denn die Sonderausstellung zu bayerischen Großprojekten wird eröffnet. Im Anschluss daran sorgt eine Stadtmaus-Führung mit gruseligen Geschichten zu Bettlern, Gauklern und Henkern für Gänsehaut.
Auch am Freitag Morgen gibt es einen Gänsehaut-Moment, als die Gruppe die Aula minutenlang mit tosendem Applaus erfüllt, weil die Austausch-Woche so gut gefallen hat. Und dennoch ist es dann Zeit für den Abschied. Die in den belgischen Farben geschmückte Mensa lädt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer letzten gemeinsamen Runde bei Brezen, Muffins und Getränken ein. Der anschließende tränenreiche Abschied von den belgischen Freundinnen und Freunden zeigt den Erfolg des Austauschs: Emotionen und Erinnerungen schaffen, Spuren hinterlassen.
Martina Bose