Auf der einen Seite die Belgier, auf der anderen Seite wir. Keiner traut sich, den ersten Schritt zu machen, alle schauen sich unsicher an, bis ein belgisches Mädchen die unangenehme Situation bricht und ihre Austauschpartnerin begrüßt.
Während die Schüler aus Athus die Deutschen mit einem „Goûter de bienvenue“ begrüßt haben, wurden die Gastschüler in Habay-la-Neuve nach dem Kennenlernen direkt von ihren Gasteltern abgeholt. Das war der Beginn einer ereignisreichen Woche in Belgien, die von Frau Bose und Frau Haider begleitet wurde.
Am Wochenende ging es schon direkt los mit unserem belgischen Abenteuer. Wir haben sofort den belgischen Alltag miterlebt, haben zum Abendessen Chips, Muscheln, Burgerpatties mit Spätzle oder Pommes mit Käsesoße probiert. Unsere Austauschschüler haben uns außerdem zu ihrem Training mitgeschleppt und wir hatten sehr viel Spaß beim Basketball und Tanzen sowie bei den Scouts (Pfadfinder) oder bei der Jugendbewegung Patros. Zudem durften wir bei Familienfeiern dabei sein, wo wir den Gästen Watten beigebracht und französische Musik gehört haben. Samstag Abend in Athus trafen sich alle für ein gemeinsames Beisammensein. Es gab Spaghetti mit Bolognese, wobei manche „juste les Spathetti“ wollten (zitiert anonym). Zusammen mit unseren Gastfamilien haben wir noch dazu verschiedene Städte wie Brüssel, Durbuy, Metz, Messancy, Arlon und Luxemburg besucht. Am Sonntag in Athus war zeitgleich auch die „fête des pommes“ wo es allerlei Spezialitäten mit Äpfeln gab, beispielsweise Fleisch mit Pommes und Apfelmus.
Am Montag in der Schule in Habay haben wir beim Frühstücken von Waffeln, Crêpes und Kuchen alle belgischen Austauschpartner näher kennengelernt. Nach der Mittagspause durften wir den Unterricht an der belgischen Schule besuchen, was für uns ziemlich anstrengend war, weil wir um 16 Uhr immer noch Matheunterricht auf französisch hatten.
Am selben Tag ging es in Athus sportlich in die Schulwoche: mit einem 750m-langen Crosslauf durch den Wald. Bei der Siegerehrung danach wurden einige von uns für ihre guten Leistungen geehrt. Nach der Mittagspause haben wir nicht, wie die belgischen Schüler Unterricht gehabt, sondern bei einem Quiz, das mit einem Mörderspiel verbunden war, mehr über Belgien und seine Kultur, Städte, Politik, Historie und Sprachen gelernt.
Den nächsten Tag verbrachten wir alle zusammen in Leuven mit einer Stadtführung, einer Schnitzeljagd, bei der wir lustige Fotos gemacht haben, mit Freizeit zum Shoppen und mit dem Testen des belgischen McDonald’s.
Mit „Joyeux Anniversaire“ und belgischen Spezialitäten, wie selbstgemachte „Gauffres belges“, wurde Frau Haider zu ihrem Geburtstag von den Schülern in Athus begrüßt. Zusammen haben wir dann ein Plakat gebastelt, das jetzt in der Schule in Athus als Erinnerung an den Austausch hängt. Und auch in Habay gab es den Geburtstag einer Schülerin zu feiern. Mittwochs haben die Schüler nur bis 12 Uhr Schule und so konnten wir den Nachmittag mit den Austauschpartnern verbringen. Einige von uns waren beim Lasertag, wobei die Belgier gegen die Deutschen angetreten sind (wir haben gewonnen).
An unserem letzten Tag ging es nach Bastogne, wo wir als erstes das interaktive War Museum besucht haben. Durch die Filme und eindrucksvollen, nachgestellten, historischen Szenen konnten wir die Perspektiven der Belgier, der Deutschen und der Alliierten während des 2. Weltkriegs besser verstehen. Danach sind wir in die Stadt gerannt und von Geschäft zu Geschäft gehetzt, um im letzen möglichen Moment noch Souvenirs für unsere Familien und Freunde zu kaufen. Am Freitag haben wir uns dann mit vielen Bisous (Küsschen) von all unseren neuen Freunden verabschiedet.
Abschließend können wir sagen, dass sich der Austausch gelohnt hat, man muss sich zwar auf viele neue Dinge einlassen und am Anfang Sprachbarrieren überwinden, aber es ist auf jeden Fall ein wunderschönes Erlebnis, an das wir uns noch lange erinnern werden.
Johanna Schoyerer und Anika Platzack für Habay und Jonah Kittel, Isabella Wenisch und Theresa Kralowetz für Athus.
