Ausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ am RTG eröffnet

Mit einem couragierten Appell für mehr Diversifizierung des schulischen Unterrichts eröffnete Dolly Katiuitia Alima Afoumba, Bildungsreferentin beim Verein Initiative Perspektivwechsel, die interaktive Comic-Ausstellung über drei Episoden des antikolonialen Protestes in Kamerun. Das Regental-Gymnasium hatte die Wanderausstellung der Initiative Perspektivwechsel an die Schule geholt, um die UNESCO-Arbeit insbesondere im Bereich der Global Citizenship Education zu stärken. Zu sehr konzentriere man sich an den Schulen, so Dolly Afoumba, auf Homogenität, statt sich mit der kulturellen, ethnischen und sozialen Vielfalt unserer multikulturellen Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Gespannt lauschten am Mittwochabend Eltern, Schüler und Lehrkräfte des Regental-Gymnasiums in der gut gefüllten Aula den Ausführungen von Dolly Afoumba, die extra von der Universität Marburg angereist war. Schulleiter Raphael Huber betonte, dass das Regental-Gymnasium Nittenau mit der Ausstellung „Zwischen Petition und Rebellion“ einmal mehr ein klares Zeichen gegen jedwede Form von Diskriminierung  setzen möchte. Dr. Andreas Proske, Vorsitzender des Elternbeirats, rief in seinem Grußwort die Schülerinnen und Schüler dazu auf, für Toleranz und Vielfalt einzustehen und aktiv zu werden. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Schulchor des Gymnasiums, der thematisch passende Lieder, unter anderem das a capella Stück „The Earth is My Mother“ von Lorenz Maierhofer ausgewählt hatte.

Bisher ist an deutschen Schulen wenig bekannt über die Reaktionen der afrikanischen Bevölkerung auf die Aneignung ihrer Territorien durch die europäischen Kolonialmächte, betonten die Schülerinnen der UNESCO-AG in ihrem Redebeitrag. Sie luden deshalb die anwesenden Gäste dazu ein „einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus zu wagen“: An drei multimedialen Stationen wird den Besucherinnen und Besuchern der Widerstand des kamerunischen Königs Duala Manga Bell gegen die rassistische Umsiedlungspolitik der deutschen Kolonialmacht in der Hafenstadt Douala (1910-1914), die Anlu-Rebellion 1958-1961 sowie die De-kolonialisierung der Städte Kameruns heute nähergebracht. Gerne kamen die anwesenden Gäste dieser Einladung nach und erkundeten die Ausstellung. Die Inhalte wurden bis spät in den Abend angeregt mit Dolly Afoumba diskutiert.

Ein Führung durch die Ausstellung für die interessierte Öffentlichkeit mit anschließender Gesprächsrunde bei kamerunischen Kaffee und Kuchen bietet das Regental-Gymnasium in Kooperation mit der VHS am Sonntag, den 23. November um 15:00 Uhr an: https://vhs-schwandorf-land.de/Veranstaltung/cmx658182ee534b2.html

 

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